Königin Tamar aus der Dinastie von Bagrationen
war Herrscherin in mittelalterlichen Georgien(12Jh.), als in Georgien das goldene Zeitalter war.
Die
Urenkelin vom David den Erbauer modernisierte das Staatswesen, schuf
Elemente von Bürgerrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Ihr
Vater Giorgi III. ernannte sie 1178 zu seiner Mitregentin und Erbin. Mit
dem Tod Georgis 1184 wurde sie zur Königin. Ihre erste Ehe mit dem
russischen Prinzen Juri blieb kinderlos und endete mit einer Ausweisung
Juris nach Konstantinopel, die ein mittelalterlicher georgischer
Chronist mit seiner Immoralität und Trunksucht begründete. Juri sammelte
in Konstantinopel ein Heer, um den georgischen Thron wiederzuerobern,
und verbündete sich mit einem Teil des georgischen Adels. Seine Armee
wurde jedoch von Tamar besiegt. Friedrich Barbarossa bot ihr einen
seiner Söhne als Ehemann an. Sie heiratete jedoch den ossetischen
Fürsten David Soslan, mit dem sie einen Sohn und die Tochter Rusudan
hatte.
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Sie modernisierte Politik, Wirtschaft und Kultur. Staatliche
Proklamationen wurden nur noch nach Absprache mit dem Adelsparlament
"Darbasi" verkündet. Auf lokaler Ebene schuf sie Gerichte, gegen deren
Entscheidungen Widerspruch bei einem Obersten Gerichtshof eingelegt
werden konnte. Sie schuff Todesstrafe und die Verstümmelung von
Straftätern ab, ließ Kirchen und Klöster errichten, unterstützte
Wissenschaftler, Dichter und Künstler. In ihrem Auftrag schrieb der Fürst
Schota Rustaweli das Epos "Der Ritter im Tigerfell", ein Werk über
Ritterlichkeit und Edelmut, die sich über Religion und Nation erheben.
Es gab jedoch auch Schattenseiten der Herrschaft Tamars: Es kam zu einer
Konzentration von Macht und Reichtum in wenigen Händen. Die Kleinadel,
die unter David den Erbauer noch einen Aufschwung erlebt hatte, wurde
entmachtet. Die militärische Überlegenheit Georgiens führte zu einer
Reihe von Kriegen, die allerdings siegreich verliefen.
Nach dem Tod Tamars 1213 – nach 29 Regierungsjahren – entstanden viele
Legenden um ihre Person. Eine davon sagt, dass ihr letzter Wille
war das,dass sie nicht an einem bestimmten Ort begraben zu werden, sondern
ganz Georgien als ihr Grab anzusehen. Nach der Legende sind von der Kirche, wo ihre Leiche aufbewaht war, die Umzüge in die vier
Himmelsrichtungen gebracht worden, wonach die Träger Selbstmord
begangen haben. so dass niemand weiß, wo sie tatsächlich begraben liegt.
Mit dem Tod Tamars ging auch das Goldene Zeitalter des mittelalterlichen
Georgiens zu Ende. Die Georgische Orthodoxe Apostelkirche hat Tamar
heiliggesprochen. |